Diese 5 Tricks bei Bonbon-Nährwerttabellen kosten Sie hunderte versteckte Kalorien

Wenn die bunten Süßigkeitenregale mit verlockenden Sonderangeboten winken, greifen die meisten Verbraucher spontan zu. Doch gerade bei reduzierten Bonbons lohnt sich der kritische Blick auf die Nährwerttabelle besonders. Während der günstige Preis die Aufmerksamkeit auf sich zieht, verstecken sich oft wahre Zucker- und Kalorienbomben hinter der süßen Fassade.

Die Tücken der Portionsangaben bei Süßwaren

Ein häufiger Stolperstein beim Vergleich von Bonbons liegt in den unterschiedlichen Portionsgrößen der Nährwerttabellen. Während manche Hersteller die Werte pro 100 Gramm angeben, beziehen sich andere auf deutlich kleinere Mengen – oft nur 10 oder 15 Gramm pro Portion. Diese Strategie macht hochkalorische Produkte auf den ersten Blick harmloser, als sie tatsächlich sind.

Rechenbeispiel: Ein Bonbon mit scheinbar moderaten 25 Kalorien pro Portion entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als 400-Kalorien-Bombe pro 100 Gramm. Besonders tückisch wird es, wenn die angegebene Portion unrealistisch klein bemessen ist – wer isst schon nur zwei Bonbons aus einer 200-Gramm-Tüte?

Versteckte Zuckerarten erkennen und entlarven

Die Zutatenliste bei Bonbons gleicht oft einem Chemielabor, und das hat seinen Grund. Verschiedene Zuckerarten werden bewusst unter unterschiedlichen Bezeichnungen aufgeführt, um den tatsächlichen Zuckergehalt zu verschleiern. Glucose-Fructose-Sirup, Dextrose, Maltodextrin oder Saccharose – alle diese Begriffe bedeuten letztendlich eines: Zucker.

Die Reihenfolge der Zutaten entschlüsseln

Da Zutaten nach ihrem Gewichtsanteil geordnet werden müssen, verteilen manche Hersteller verschiedene Zuckerarten strategisch über die Liste. So rutscht „Zucker“ von Platz eins auf einen hinteren Rang, obwohl die Summe aller süßenden Substanzen den Hauptbestandteil ausmacht. Aufmerksame Verbraucher addieren daher alle zuckerhaltigen Komponenten mental zusammen.

Kaloriengehalt richtig bewerten

Bei Bonbons im Angebot sollten Verbraucher besonders auf den Energiegehalt achten. Während reguläre Süßwaren bereits 350-450 Kalorien pro 100 Gramm enthalten können, überschreiten manche Sonderposten diese Werte deutlich. Grund dafür sind oft zusätzliche Füllstoffe, Nüsse oder Schokoladenüberzüge, die den Kaloriengehalt in die Höhe treiben.

Ein praktischer Vergleichswert: 100 Gramm Bonbons entsprechen energetisch oft einer kompletten Hauptmahlzeit. Diese Relation hilft dabei, die Tragweite des süßen Konsums realistisch einzuschätzen.

Zusatzstoffe und ihre Auswirkungen

Preiswerte Bonbons enthalten häufig eine Vielzahl von Zusatzstoffen, die gesundheitlich bedenklich sein können. Künstliche Farbstoffe wie Azofarbstoffe stehen im Verdacht, Hyperaktivität bei Kindern zu fördern. Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit oder Mannit können in größeren Mengen abführend wirken – ein Hinweis, der oft nur im Kleingedruckten zu finden ist.

Allergenkennzeichnung nicht übersehen

Gerade bei Aktionsware werden Produktionslinien oft umgestellt, wodurch Kreuzkontaminationen mit Allergenen entstehen können. Die Kennzeichnung „kann Spuren von Nüssen, Milch oder Gluten enthalten“ sollte von Allergikern ernst genommen werden, auch wenn das Originalprodukt diese Stoffe nicht enthält.

Nährwertampel und Health Claims kritisch betrachten

Manche Bonbons werben mit vermeintlichen Gesundheitsvorteilen: „Mit echtem Fruchtsaft“, „Vitamin C angereichert“ oder „fettarm“. Diese Marketing-Aussagen lenken geschickt vom hohen Zuckergehalt ab. Ein fettarmes Bonbon kann trotzdem eine Kalorienbombe sein, und der zugesetzte Fruchtsaft macht meist nur einen winzigen Prozentsatz aus.

Besonders irreführend sind Health Claims wie „liefert Energie“ – technisch korrekt, aber verschweigt die negativen Aspekte des schnellen Blutzuckeranstiegs und der darauf folgenden Heißhungerattacken.

Praktische Tipps für den bewussten Einkauf

Beim Bonbon-Kauf sollten Verbraucher systematisch vorgehen. Der erste Blick gilt immer der Portionsgröße in der Nährwerttabelle – alle Werte auf 100 Gramm umrechnen schafft Vergleichbarkeit. Zweitens lohnt sich das Zählen der verschiedenen Zuckerarten in der Zutatenliste.

Ein weiterer Prüfpunkt: die Haltbarkeitsdauer. Bonbons im Angebot nähern sich oft dem Ablaufdatum, was bei zuckerhaltigen Produkten meist unproblematisch ist, aber die Konsistenz beeinflussen kann. Weiche oder klebrige Bonbons haben oft bereits Feuchtigkeit gezogen und entsprechen möglicherweise nicht mehr der ursprünglichen Rezeptur.

Alternative Süßungsmittel richtig einordnen

Zuckerfreie Bonbons sind nicht automatisch die gesündere Wahl. Süßstoffe wie Aspartam oder Acesulfam-K sind zwar kalorienfrei, können aber bei empfindlichen Personen Unverträglichkeiten auslösen. Zuckeralkohole wie Isomalt oder Erythrit haben weniger Kalorien als herkömmlicher Zucker, können aber in größeren Mengen Verdauungsprobleme verursachen.

Die Industrie nutzt oft Mischungen verschiedener Süßungsmittel, um geschmackliche Nachteile einzelner Substanzen zu kompensieren. Diese Kombinationen machen es für Verbraucher schwerer, die Auswirkungen auf den eigenen Körper vorherzusagen.

Der bewusste Umgang mit Nährwerttabellen bei Bonbons erfordert Zeit und Aufmerksamkeit, zahlt sich aber durch gesündere Kaufentscheidungen aus. Wer die Tricks der Industrie kennt, kann auch bei Sonderangeboten die Kontrolle über den eigenen Zuckerkonsum behalten und böse Überraschungen vermeiden.

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